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Historisches - Seite 2

entnommen aus "Naturwissenschaft und Gesundheitswesen in Cöln", Festschrift für die Teilnehmer ander 80. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte in Cöln, im Auftrage der Stadt Cöln herausgegeben von Dr. med. Krautwg, Beigeordneter der Stadt Cöln, J. P. Bachem, Cöln 1908.

Nach dem Tod von Hans Reitter wurde 1912 August Darapsky, ein Schüler von Theodor Curtius in Heidelberg, auf den Lehrstuhl für Chemie und chemische Technologie der Handelshochschule berufen.

Nachdem es den vereinten Bemühungen des Kölner Oberbürgermeisters, Konrad Adenauer, und des Studiendirektors der Handelshochschule, Christian Eckert, 1919 gelungen war, die preußische Regierung dazu zu bewegen, der Errichtung einer Kölner Universität zuzustimmen, konstituierte sich im Jahr darauf die Philosophische Fakultät, zu der auch das Chemische Institut gehörte. Bei der Ausbildung der Chemiestudierenden wurde Prof. Darapsky zunächst nur durch den Privatdozenten Hans Kesseler unterstützt.

Im ab 1924 auf 81 Arbeitsplätze erweiterten Institut absolvierten nicht nur "Vollchemiker", sondern auch Lehramtskandidaten, Nebenfächler und Medizinstudenten chemische Praktika. Zur Entlastung Prof. Darapskys wurde am Institut eine Abteilungsvorsteherstelle für analytische und physikalische Chemie eingerichtet und mit Prof. Robert Wintgen aus Göttingen besetzt.

Bis Ende 1924 sind am Institut 43 Promotionen mit Chemie als Hauptfach erfolgreich abgeschlossen worden. Prof. Darapsky mußte inzwischen vor der Aufnahme des Chemiestudiums wegen Überfüllung dringend warnen und auch die Übersiedlung von Prof. Wintgen und Mitarbeitern in das neu eingerichtete Institut für Physikalische Chemie und Kolloidchemie in Räumen der ehemaligen Volksschule Severinswall 34-38 brachte nur vorübergehende Entlastung. Mehrere Denkschriften und Anträge an das Kuratorium der Universität, dessen Vorsitzender Konrad Adenauer war, in denen Darapsky die Notwendigkeit eines Neubaus der Chemischen Institute mit der Überfüllung und den baulichen Unzulänglichkeiten seiner Institutsräume begründete, blieben erfolglos.

Da auch der Hörsaal zu klein war, mußte Prof. Darapsky die Experimentalvorlesung doppelt lesen, mit einer Pause von einer Viertelstunde. Erst 1935 besserten sich die Verhältnisse, weil die Studentenzahlen zurückgingen und das Chemische Institut in das für seine Zwecke umgebaute Haus II des Augusta-Hospitals (s. Foto), Zülpicher Str. 47, umziehen konnte. Es rückte damit wieder in die Nähe des 1934 bezogenen neuen Universitätshauptgebäudes, während das Institut für Physikalische Chemie und Kolloidchemie in seinen Räumen am Severinswall verblieb.

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